Am Rande des Aletschgletschers

Es ist eine der schönsten Wanderungen überhaupt: den Aletschgletscher entlang bis zum Märjelensee. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, hat jetzt die Gelegenheit oder muss aufs nächstes Jahr setzen.

Ausgang Tunnel Richtung Fiescheralp

Ein idealer Startpunkt ist die Moosfluh auf der Riederalp. Von hier aus hat man den Gletscher, dem man sich Schritt für Schritt nähert, praktisch immer vor sich, und dies trotz der Verlegung des Wanderwegs. Nötig wurde dies aufgrund grosser Verschiebungen in der Region Moosfluh. Ein Teil des Gebiets musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. 

Für Wanderer heisst das ein paar sportliche Höhenmeter mehr Richtung Bettmerhorn. Alternativ und leichter ist der Einstieg direkt vom Bettmerhorn aus. Von der Bettmeralp führt die Gondel auf rund 2600 Meter über Meer. Wer die Tour nicht vereinfachen, sondern verlängern möchte, startet auf der Riederalp via Riederfurka und Hohfluh.

Panorama so weit das Auge reicht

Auf gut unterhaltenen Wegen geht es auf dem Aletsch-Panoramaweg Richtung Märjelensee. Die gesamte Route Nr. 39 dauert drei Tage: von der Belalp über die Hängebrücke bis zur Riederfurka, von hier aus bis zum Märjelensee und weiter bis nach Bellwald.

Wir begnügen uns mit der Etappe bis zum Märjelensee. So weit haben wir uns dem Aletschgletscher noch nie genähert. Der Konkordiaplatz wird sichtbar. An diesem Platz treffen drei grosse Gletscher aufeinander: das Grosse Aletschfirn, das Jungfraufirn und das Ewigschneefeld. So nah ist das ewige Schneefeld dann doch nicht, dass wir die Ausmasse dieses Platzes mit 86 Quadratkilometern erfassen könnten.

Nicht wegschauen: Die Gletscher schmelzen

So ruhig und unbeweglich diese Eismasse aussieht: Sie ist täglich in Bewegung – durchschnittlich einen halben Meter pro Tag. Diese Bewegung folgt dem Gesetz der Schwerkraft. Dem Gesetz des Klimawandels folgt leider etwas anderes, nämlich ein deutlicher Schwund der Gletschermasse.

Das macht nachdenklich, und umso ehrfürchtiger betrachten wir diese unvergleichliche Landschaft, in der wir uns bewegen können.

Durch den Tunnel zur Fiescheralp

Nach einer Picknickpause entlang des Weges ist die Gletscherstube beim Märjelensee unser nächstes Etappenziel. Im Sommer ist sie sehr gut besucht – so wie man auch auf dem Wanderweg nicht alleine ist –, im Herbst darf man bis Mitte Oktober hoffen, dass sie Wanderinnen und Wanderer noch bewirtet. Wir geniessen auf der Terasse Kaffe und Kuchen.

Das Tunnel zur Fiescheralp sei geöffnet, hat uns ein Biker unterwegs mitgeteilt. Nun, bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir von einem Tunnel gar keine Ahnung. Wir sind aber froh, dass wir nicht über den Hügel müssen. Von der Gletscherstube aus führt der gut kilometerlange Tunnel zur Fiescheralp. Ein ganz spezielles Erlebnis. So ist es ein Leichtes, die letzte Gondel um 18 Uhr nach Fiesch zu erwischen.

Tour
Start: Moosfluh, Riederalp
Ziel: Fiescheralp
Länge: 12 Kilometer
Auf-/Abstieg: 533/652 m
Dauer: 4 Std.

Weitere Infos zum Aletschgletscher und zur Aletscharena

Lesen Sie weiter: Eine andere Toptour in der Aletscharena führt von der Riederalp zur Belalp

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