Tarragona: römische Geschichte in Katalonien

Das Amphitheater in Tarragona

Das römische Amphitheater in Tarragona

Der Ruf ist der Stadt vorausgeeilt: In Tarragona, südlich von Barcelona gelegen, sind die Spuren römischer Geschichte gut sichtbar. Das stimmt. Highlight ist das beim Meer gelegene Amphitheater. Die Lage ist einmalig mit dem blauen Hintergrund von Meer und Horizont. Das täuscht darüber hinweg, dass hier Gladiatoren- und Raubtierkämpfe stattgefunden haben. Wenigstens ist es einige hundert Jahre her.

Erbaut wurde die Anlage im 2. Jahrhundert. Heute ist sie für Besucherinnen und Besucher geöffnet, aber leider sind die Beschriftungen und Erläuterungen etwas in die Jahre gekommen. Innovative Geschichtserzählung ist anders.

Das Amphitheater in Tarragona

Amphitheater plus Umgebung in Tarragona


Tarragona hat aber auch eine hübsche Altstadt, die sofort für sich einnimmt. Eine Wohltat und ein Kontrast zu den irgendwie charmlosen Bauten in den umliegenden touristischen Zentren (abgesehen von Barcelona natürlich; das Thema Tourismus und Spanien wurde schon im vorherigen Beitrag angesprochen).

Tarragonas Sehenswürdigkeiten

Zu Tarragonas Sehenswürdigkeiten zählt der mediterrane Balkon. Er befindet sich 40 Meter über dem Meer, bietet einen tollen Ausblick und soll auch bei den Einwohnern der Stadt sehr beliebt sein.
Die etwas spärliche Wissensvermittlung im Amphitheater wird durch die Informationen in Tarragonas Touristenzug wieder wettgemacht. Diese einstündige Rundfahrt – ohne Zu- und Ausstiege – ist empfehlenswert und übertrifft vergleichbare Angebote in anderen Städten um einiges.

Strand und Meer gleich neben dem mediteranen Balkon in Tarragona

Strand und Meer gleich neben dem mediteranen Balkon in Tarragona

Kalatoniens Menschenpyramiden

Eine Besonderheit Kataloniens ist uns in dieser Stadt zum ersten Mal begegnet: ein Monumento a los Castellers, eine so genannte Menschenpyramide. Was in Tarragona in Stein gemeisselt ist, wird traditionell in Katalonien mit Menschen ausgeführt. Wir hatten die Gelegenheit, bei einem Fest zu beobachten, wie solche Menschentürme aufgebaut werden. Eindrücklich. Mit Bewunderung und leichter Furcht schaut man zu und hofft, dass der Turm nicht einstürzt. Diese Tradition geht aufs Jahr 1801 zurück. Zwischen verschiedenen Vereinigungen wurden Wettkämpfe ausgetragen. Nachdem die Tradition Anfang 20. Jahrhunderts niederlag, erlebte sie in der zweiten Hälfte einen Aufschwung. Seit dem Jahr 2010 gehören die Menschentürme zum Immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Sie symbolisieren heute die Zusammengehörigkeit und Kultur Kataloniens.

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