Wintertraum im Fextal
Das Fextal im Oberengadin. Das hat immer nach einem Märchen geklungen: ein Märchen mit Pferdekutschen und idyllischer Landschaft. Kann die Realität mit der Vorstellung mithalten? Sie kann. Vor zwei Jahren habe ich dieses Tal endlich zum ersten Mal erlebt, und zwar im Winter.
Der Startpunkt in Sils Maria ist schon eine Reise wert. Hier locken ein schöner, kleiner Dorfkern, das Nietzsche-Haus und das Hotel Waldhaus – und wenn es nur zu einem Kaffee oder Apéro ist.
Natürlich gehören die Pferdekutschen dazu, und wer möchte, kann sich von den Pferden durch die Landschaft ziehen lassen. Aber genauso schön ist es zu Fuss. Ein Winterwanderweg erstreckt sich durch das ganze Tal, bis zuhinterst zur Alp Muot Selvas. Hier in dieser abgeschiedenen Gegend findet man eine letzte Einkehrmöglichkeit, bevor man sich wieder auf den Rückweg macht.
Eindrücklich auch das Hotel Fex. Wer würde denken, dass es einst in St. Moritz stand? Um 1900 wurde es zerlegt und in Einzelteilen ins Fextal verlegt. Hier wurde es einfach wieder aufgebaut und steht seither im Tal. Bis zum Hotel verkehren die Pferdekutschen, nachher gehts nur noch zu Fuss weiter.
Und wer schon mal im Winter in Sils Maria ist, darf nicht verpassen, auf den zugefrorenen Seen zu wandern. Das Knirschen unter den Füssen ist unheimlich.